Teil 1
Wer eine Reise tut..... (14.10.2015)

...der hat was zu erzählen...könnte man meinen, aber ich schreib es dann doch mal kurz(!) zusammen was einem in 36 Stunden so alles passieren kann :-)

  • Sagen wir es mal so, ja es ist immer ein Abenteuer, ein Auto mehr oder weniger ungesehen zu Kaufen, einerseits kann es echt enttäuschend sein was man bekommt, andererseits kann es auch zum richtigen Abenteuer werden. Letzteres traf dann eher bei meinem letzten Einkauf zu.

     

  • Die Story mal von vorne. Es ging damit los, dass mein Bedürfnis nach einem T1 irgendwie nicht zu ersticken war, auch wenn mich die Fahrzeuge und deren Preise aus meinem nähren Umfeld einfach abgeschreckt hatten. Autos, deren Restaurierung mehr kosten wird als der Markt an Marktwert hergibt, kamen für mich nicht mehr in Frage, daher konnte ich meine Suche eingrenzen auf folgende Dinge:

    Kein Kasten, keine Pritsche, kein Camper, kein Hochdach, kein Barndoor, kein Samba (beide letzteren, weil einfach unbezahlbar und oder ich keine Säcke mitbringen will um den Goldstaub noch einzusammeln). Also beschränkte ich mich auf Doka, Fensterbus, 11 13 und 15 Fenster, aber auch hier fiel die Doka schnell raus und auch Deluxe Varianten fielen aus dem Raster aufgrund meines Budgets (modifizierte Deluxe oder Brasilbusse waren ebenso ein KO Kriterium).

    Die Bedingungen zum Fahrzeug standen auch recht schnell, O-Lack weitestgehend, Mitteldurchgang, nicht tiefer gelegt, möglichst original…..und wie ihr seht wird’s dann schon schwer, denn da liegen die gängigen Angebote der Händler zwischen 30 und 40.000€…. nicht mein Budget, vor allem nicht dann wenn man hierfür kein fahrbares Auto erhält, oder aber die üblichen Arbeiten notwendig werden (Schweller, Ausleger usw)

    Also ging die Suche weiter, natürlich auch in USA, aber besichtigen vor Ort entfällt ja meistens auf die Schnelle……bis dann Anfang September in den üblichen VW Börsen der 67er aufgetaucht ist.

    Als ich das Inserat gesehen hatte, sagte die Stimme im Kopf sofort kaufen…..OK, also nachdenken, versuchen die maximalen Informationen zu bekommen und wenn möglich besichtigen lassen…alles nicht so ganz einfach, den das Auto hatte schon viel Arbeit investiert bekommen:

  • NOS Laderaumboden

  • Innen- und Außenschweller li/re

  • Eine rechte hintere Ecke (Gebrauchtteil)

  • Kleine Reparaturen am Kniestück

  • Neuer Fußraumboden vorne komplett

  • Scheibenrahmenunterteil vorne

  • Tank gereinigt

  • Motor Optisch aufgearbeitet, neue Pumpe, neuer Vergaser

  • Neue Bremsleitungen und HBZ

  • Neue Stoßdämpfer

  • Alle Sitzbänke vorhanden

  • Motorraum und Radhäuser sind gesäubert und O-Lack

  • Motorraum ist sauber

  • Neue Popoutrahmen rundum

  • Neue Dichtungen (Türen, Fenster)

Egal, dank des sozialen Netzwerks konnte jemand für mich die Besichtigung organisieren und die Antwort war auch hier: Kaufen – straight / fair bus…. OK  - Danke hier noch an die Bilderbeurteilung der Mitwissenden :-)

Dann kaufen wir mal einen Bus :-), einen 67er mit Mitteldurchgang.

Etwas handeln konnte ich noch, viel aber nicht, zum Glück lief es dann mit Überweisung (Verkäufer arbeitet bei der Polizei :-) ) reibungslos, und ich konnte mich um den Flug zur Abholung kümmern… jetzt geht es los mit den Dingen die man nicht braucht.

Also was und wie organisiert man sowas….ich entschied mich für Rückführung auf Achse, klar MOT bedeutet nicht viel – ich sag nur bremst ja, fährt ja, Licht geht -…aber 3 unterschiedliche Reifenprofile….also weiter… Flug buchen.Sofern man rechtzeitig bucht alles gut… da bei mir aber etwas Zeitdruck dazu kam mußte ich EASYJET buchen… 2 Tickets, da mein Dad mit von der Partie war.

Geplant: Samstag Abflug ab Muc 10.30 – Ankunft 11.20 Ortszeit, Abholung durch den Verkäufer – Abfahrt auf Achse mit montiertem angefertigten Navikabel :-) - spätestens um 15.00 um die Fähre um 19.15 zu erwischen ( Fixticket gebucht 58€) – Hotel in Calais (HRS Hotdeal -55€) und dann Sonntag gemütlich heim… so der Plan……..(ich kotzt grad das 3. mal ab wenn ich das les was ich da schreib)

Wie lief es nun: also am Flughafen waren wir pünktlich, Check-In verlief problemfrei, und Boarding ging auch pünktlich los… um 10.30 standen wir dann am Zubringer zur Startbahn bis 11.30 als dann die Türe aufging und der Mechaniker irgendwas von Hydraulik Leck erzählte…. Nun ja ums abzukürzen…zurück ins Terminal, neues Flugzeug…. Nach harten Diskussionen am Schalter gab‘s zumindest eine Essensmarke, was wir in 2 Schnitzel umgewandelt hatten, die zumindest gut waren :-) und der neue Flug ging um 15.55… also 5,5 Stunden Verspätung!

Was hatte das nun für Folgen?  Erstens dem Verkäufer Bescheid geben, zweitens die Fähre mit Fixticket sowie das Hotel futsch…F*“§&$/“… In England angekommen dann nach Plan verspätet, allerdings Vorort erst mal versucht nochmal eine Fähre zu bekommen…klar alles ausgebucht, nur noch ein Flexticket für 130€ ergattert…eh schon Egal jetzt.

Also Papiere zum Bus fertig machen, dann Navikabel einbauen, und los geht’s…nicht weit, aber los…..laut dem Verkäufer waren 10GBP an Sprit drinnen, gekommen sind wir 2 Meilen!!!!!!!!!!!!

Zweites Übel…meine Navi hatte EU Karten drauf aber keine von fucking UK….

Drittes Übel es ist dunkel (19.30)….also Warnblinker an, Verkäufer kontaktiert, der hat Sprit geholt…und uns eingesammelt… natürlich Springt er dann nicht an, weil Batterie platt nach 30 Min….Adrenalin hoch drei!!!!!!!!..... also Überbrückt, angesprungen, ab ins Dunkel der Nacht ohne Navi…

Nach einer 20 minütigen Orientierungsfahrt Linkslenker im Linksverkehr ist mir im ersten Kreisverkehr erstmal mein Dad vom Beifahrersitz in den Mitteldurchgang verschwunden…sollte mehr Knödel essen, dann passiert das nicht :-D…aber so ist das wenn man sich auf Kreisverkehr rechtsrum ohne Gurt einstellt :-)….aus dem Kuschelversuch wurde also nichts :-P – Mitteldurchgang für gut befunden.

Zum Busfahren selbst.....Lenkung, ich habe mit dem schlimmsten gerechnet, allerdings steht das Lenkrad gerade und das Spiel ist echt gering…Fahrwerk straff weil neue Dämpfer, Motor lief gut und kraftvoll…bis auf wenige Wind- und Türrappelgeräusche alles gut, trotz der alten Reifen.

Gegen 22.00 hatten wir Dover erreicht, der Kreisverkehr vor dem Hafen hat dann ein hartes „KlongKlong“ mit gebracht, nein, mein Dad war‘s nicht, der saß noch an Ort und Stelle…es kam vom Getriebe / Diff…. F*§($§&$/§“§!‘###.. dann noch im Hafen in die Fahrzeugkontrolle rein und Auto ausmachen… blöd nur das dann beim Versuch des Anlassens nicht mal mehr eine Lampe geleuchtet hat….Ich dachte an dieser Stelle ernsthaft darüber nach, den Bus irgendwo am Hafen zu versenken…..die Ursache hat sich schnell gefunden, der Batteriepol, bzw. die Klemme hat sich gelöst vom Pol…..Klemme drauf, weiter geht’s die letzten 50m zur Fähre. Das sind so die Momente wo es gut ist wenn jemand dabei ist der einen da etwas bremst bevor ich Kleinholz draus mache :-).

Pünktlich 23.00 drauf auf die Fähre und ab Richtung Calais…ging auch gut, ab 2.10 ging es dann wieder im Bus durch die Nacht, nahezu alleine auf der Autobahn….die Geräusche vom Diff bzw. Getriebe kamen leider wieder und man konnte sie auch spüren (Aufbauschwingen, harter Widerstand im Kreisverkehr….)..also Tankstelle aufsuchen ADAC rufen (3.30 Uhr)…..ja, das war nicht mein Plan, aber es ging einfach nicht anders….nachdem dann die Diskussionen mit dem ADAC los gingen (Reparatur möglich? Überschreitet eine Reparatur den FZ wert usw.) haben wir samt Abschleppwagen die Werkstatt gegen 5.00 erreicht und uns wurde mitgeteilt das wir im Hotel warten sollen… nur welches Hotel, denn die hatten alle zu, sowie die einzige Mietwagenfirma in Oostende ebenso…also mit dem Taxi zum Bahnhof und um 6.20 dann nochmal mit dem ADAC diskutiert und auf eigene Rechnung mit dem Zug nach Brüssel (Taxifahrer wollte für 100km 280€…die 20km zum Bahnhof haben mich 60€ gekostet…)

Vom Bahnhof ging es mit 1x umsteigen über Bruegge nach Brüssel, wo wir nach 3 weiteren Telefonaten einen Mietwagen entgegennehmen konnten der uns dann ab 9.00 auf den Heimweg nach München brachte……man denkt zwar es kann jetzt eigentlich nichts per passieren…wenn du aber dann am Schalter der Mietwagenfirma einen OPEL!!! bekommst, dann denkst das mehr Pest auf Reisen geht eigentlich nicht…aber wir sind um 16.00 gut angekommen.

Zusammengefasst : es war ein echt harter Tripp, mit vielen Eindrücken, die letztendlich nun meinen 67er begleiten werden….klar, das ist ein Auto welches keine Resto durch mich erfahren hat und sein Leben ursprünglich in Oregon/Portland verbracht hatte und nur kurz auf die Insel kam und auch noch Arbeit braucht…Perfekt wird er sicher nie, das soll er aber auch nicht, aber ich möchte einen soliden Bus haben der Spaß machen soll und dabei seine Spuren des Alters nicht verbergen muss.

  • Was gibt's zu tun: Blecharbeit nacharbeiten (zum Glück nur geringfügige Korrekturen, die Arbeiten wurden alle gut ausgeführt, nur im Endfinish ging die Lust flöten J, bzw. der Anspruch war geringer – ich verschleife Schweißnähte auch da wo man normal nicht hinkuckt ;-) )

  • Elektrik bekommt vollständige Überarbeitung :-)

  • Technik (Antrieb) – Getriebe zumindest

  • Details an der Innenausstattung werden überarbeitet, Sitze sind top, Türverkleidungen eher nicht, aber original.

  • 2 neue Frontscheiben

  • Schlüssel und Schlösser

  • Reifen

  • Ob ich ihn Umrüste auf D oder US belasse (Scheinwerfer, Rückleuchten) steht noch offen….aber es wird was passieren diesen Winter, damit er nächstes Jahr zur Nutzung bereit steht.

 

dann pack mas an (15.10.2015)

...wer nicht anfängt, wird nicht fertig.... also nachdem der 67er ja auf sich warten hat lassen, habe ich mich um diverse Ersatzteile gekümmert und die Zeit genutzt :-)

 

  • Irgendwie will die Story um die Abholung ja nicht wirklich abreißen... ich warte nun seit 2 Wochen auf den Bus und bekomme den Freitag bzw. den Montag den 12.10 vom ADAC zugesichert als Lieferdatum... der 12.10 verstreicht und ich mußte kurz einen ADAC'ler am Telefon vierteilen..also neuer Liefertermin 13.10.2015. Am Dienstag bin ich dann sprichwörtlich auf Kohlen gesessen und musste mich wieder einmal in Geduld üben... die Nummer des Fahrers habe ich natürlich nicht bekommen, aber gegen 10.00 hat mich dann eine Person angerufen mit der frage ob ich einen T1 hätte und den vielleicht verkaufen möchte....WIE BITTE??? ichhab den ja noch nichtmal....also weiter im Text...er stehe gerade in Ingolstadt (70km vor München) auf einem Rastplatz wo eine ADAC Laster steht und der Fahrer im netterweise die Nummer gegeben hat...... ALLES KLAR.....ich brech ab...okay, nun wusste ich zumindest das der T1 in der Nähe ist und ging von schneller Lieferung aus. Falsch gedacht, gegen 15.00 immer noch keine Anruf, also den 4 geteilten Mitarbeiter noch achteln....half aber nix. gegen 16.00 standen wir dann in der besagten Anlieferwerkstatt, aber kein Bus da und auch kein ADAC in Sicht. gegen 16.30 kam dann der Anruf in der Werkstatt das er jetzt in Augsburg losfahren würde und gegen 18.00 eintreffen werde, also genau eine halbe Stunde nach Geschäftsschluss. Das Gute, der Mann hatte die Nummer nicht unterdrückt, somit konnte ich die Kommunikation aufnehmen und den Bus dann letztendlich gegen 17.30 entgegen nehmen an einem strategisch besseren Ort :-). also tanken und die letzten 30km langsam nach Hause :-), auch wenn das Getriebe nicht die besten Geräuschen von sich gegeben hatte :-).

 

  • also los ging es mit der Beschaffung eines Getriebeersatztes, hier fiel die Wahl auf eine langes Getriebe aus einem Kübelwagen, für kleines Geld im Münchner Umland organisiert. Nach grober Reinigung ging es direkt zum Getriebfachmann wo es nun technisch revidiert wird. Die Eckdaten: 082er 4. Gang, 1,21er 3. Gang, 3,88er Diff. Das Getriebe hält mir nun die Option offen für einen leistungsstärkeren Motor auf Pendelachse umzurüsten.

     

  • Dann gab es noch diverses Zeug wie NOS Chromringe und Boschgäser, ein Paar Innenleuchten, einen NOS Zusatzscheinwerfer und natürlich ein passendes Radio.

 

  • Das Highlight ist aber mit Sicherheit der OKRASA Satz, bestehend aus 2 Köpfe, Saugrohre und 32picb Vergasern, welche einen TSV1600 Kit entsprungen sind.... genau passend für den BUS :-), Danke an Tom für das faire und schnelle Geschäft. Jetzt muss ich halt einen Motor auch noch aufbauen, is aber grad schon egal :-), der Winter steht ja vor der Türe.

 

  • und da mir die Kennzeichen gerade Ablaufen, bzw. die Grenzversicherung seien Gültigkeit die Tage verliert, versuche ich noch eine Hauptuntersuchung zu erlangen....dazu muss ich diverse Kleinigkeiten noch machen und den Auspuff mal vernünftig abdichten. Also es bleibt spannend :-)

 

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